Sinn finden 12 Mut erinnern

Mut erinnern




Sicher gibt es in Deiner Vergangenheit die ein oder andere Gelegenheit, in der Dir genau dieser Schritt nicht gelungen ist. Dann geht erfahrungsgemäß die Post eher zuerst in Richtung Frust und Selbstbezichtigung ab. Heute werden wir jedoch nach einem erneuten Eintauchen mit all den auftauchenden Emotionen den Weg ruckzuck wieder Richtung Mut finden!


Ein Beispiel, warum die Rückkehr in die alte unerfreuliche Erfahrung notwendig ist: Hast Du vergessen, Deine Haustüre zu schließen, kannst Du sie vielleicht noch aus der Distanz in den Angeln quietschen hören. Um sie aber zu schließen, musst Du zum Haus zurückkehren. 




Verpasste Chance
Gib Dir einige Augenblicke Zeit, Dir eine Deiner verpassten Chancen ins Gedächtnis zurückzurufen. Vielleicht zu Anfang eine, in der Du nur ein kleines bisschen Mut mehr gebraucht hättest. Führe sie Dir regelrecht wieder vor Augen. Je mehr Sinne dabei beteiligt sind desto besser. Nutze dazu das, was Du bisher im Buch lernen konntest. 


 Keine Bange, wir führen Dich da gleich wieder raus!


In der Regel war Deine Entscheidung sogar damals die einzig funktionierende! Auch wenn es sich nach Deinem Ausweichen mies angefühlt hat. Du könntest es auch als Hinweis dafür gelten lassen, dass es eine Instanz in Dir gab und gibt, die Dich schützen will. Sogar noch heute!  Sie darf uns als Beschützerinstanz den Unterschied zwischen mutigem und unvorsichtigem Handeln zeigen. Dadurch wandelt sie sich in deinem Geist von einer schmerzhaften zu einer heilsamen Erfahrung.


Wenn Du dies erkennst, kannst Du die Angst und Abwehr hinter Dir lassen und das nächste Mal anders reagieren.


Dass Dir das gleich gelingt, braucht es eine Erinnerung an etwas Mut.


2. Chance ergriffen


Erinnere Dich deshalb an eine Situation, in der Du trotz oder gerade wegen mutigem, vielleicht sogar spontanem Handeln aus dem Bauch heraus Erfolg hattest.


Gib Dir die Zeit, solch eine Situation zu finden. Du konntest Deine persönlichen Blickrichtungen in der Übung am Ende des vorigen Kapitels über Augenzugangshinweise erkennen und hast so die Möglichkeit, den Blick dorthin zu wenden, wo es Dir leichter fällt, eine passende Erinnerung  zu finden. 


Um die Qualität zu finden, die Dir erlaubt hat,  mutiger zu sein, darfst Du zum Moment kurz vor der Tat zurückkehren. Denn dort ist der Zeitpunkt der Schwebe, in der Du Zugang zu den dazu nötigen inneren Ressourcen bekamst. Hier wirst Du die Qualität entdecken (als sinnliche Qualität im Erinnerungsbild), die Dir hilft, in Zukunft alles schaffen zu können, was Dir wichtig ist! Vielleicht sind es sogar mehrere hilfreiche Fähigkeiten, die Du im Bild der genutzten Chance entdeckst. Spiele mit den Wahrnehmungen, in dem Du Fragen stellst. Denn das Unterbewusstsein mag keine Befehle. Indem Du Fragen stellst, ist es gezwungen nachzusehen, ob es in deiner Vergangenheit dazu eine Antwort gibt. Und um diese geben zu können, muss es das Gehirn und den Stoffwechsel  auffordern, den erfragten Zustand zu testen. Das  mehr oder weniger angenehme Gefühl, das dabei entsteht, ist sozusagen Dein Kompass. Es ist in etwa so, wie wenn Du mit Dir selbst Heiß oder Kalt spielst.



 Hilfreich im Prozess ist schon, dass Dich die Erinnerung an  Dein mutiges Handeln gleich in den offenen Zustand versetzt! 


Spannend: Du bekommst sogar Zugriff auf wichtige Qualitäten, wenn Du das mutige Verhalten in Deiner Vergangenheit bei  Anderen beobachtet hast! Denn  wenn Du die in der Situation nützliche Qualität erkennen und spüren kannst, hast Du sie schon irgendwo integriert. Sonst könntest Du sie gar nicht identifizieren.

Logsisch, oder? Du musst sie also nur noch hervorlocken, sie in Dein Bild der verpassten oder noch nicht ergriffendsten Chance integieren – und natürlich lernen, damit umzugehen. 


Nach einer Weile und mit etwas Übung wirst Du schon automatisch in den erwünschten mutigen Zustand finden, wenn Du an Deine Sinnesempfindungen im Moment vor einer gelungenen Aktion denkst. Hier ist das unterbewusste Musterbilden wieder eine große Hilfe.


Sobald Du Dich nun an eine mutige Situation erinnerst, frage Dich (ähnlich wie bei den Sinneswahrnehmungen im 1. Kapitel):


Ist es die Art zu sehen (Größe, Schärfe, Klarheit, Helligkeit, Farbe,    Blickwinkel, Entfernung oder andere Bildqualitäten?
oder
Etwas, das Du hörst (Entfernung, Klang, Lautstärke, Richtung)
ein Geruch (Art, Intensität)
ein Geschmack (Art, Intensität) 
ein Gefühl (wo im Körper und wie genau? ) 
das Dir damals wie jetzt und immer dann, wenn Du es benötigst, die Sicherheit gibt, richtig zu handeln?


Beobachte, welche Sinne in dieser Erinnerung besonders stark auffallen, denn diese sind es, die Deinen Mut wecken und stärken!


Hast Du sie gefunden ist zum Verhindern einer Schleife ist zwingend eine sinnlich starke Unterbrechung wichtig! Lies dazu noch einmal den Abschnitt: Erinnerungsrichtungen durch.




3. Einbau der nötigen Ressourcen


Nimm Dir als Nächstes  die unbefriedigende Situation vom Anfang wieder vor Augen. (Ein innerer Widerstand beim Versuch diese zurückholen ist hier normal. Je stärker er ist, desto größer ist später die Tendenz, automatisch in den positiven Zustand zu wechseln!)
Spiele etwas mit den Qualitäten der Sinneswahrnehmung. Beobachte, wie Du Dich dabei fühlst.
Nimm wahr, was Deinen Mut schwächt oder stärkt und gib der Erinnerung an den Moment vor Deiner Entscheidung die stärkenden Sinnesqualitäten, die Du bei der erfolgreichen Situation hattest.
Lass sprichwörtlich Farbe in Dein Leben.
Gönne Dir die richtige Distanz.
Stelle Deinen Blick scharf.
Füge den richtigen Riecher hinzu
oder bekomme einen Vorgeschmack vom sich ankündigenden Erfolg. 
Wenn Du die günstigen Veränderungen in Deiner Vorstellung vorgenommen hast, wirst Du merken, dass sich das Erinnerungsbild nun auch auf die angenehmere Seite verschoben hat. Falls noch nicht ganz, kannst Du weiter mit dem Bild (oder Film?) spielen, bis es für Dich richtig ist und Du es auf Deiner guten Seite projezierst.




4.Stabilisieren und Sichern


Um ein Zurückrutschen in die alte Position zu verhindern, gibt Dir die vom Unterbewusstsein gesteuerte Fantasie die richtigen Vorschläge.


Du könntest es:
Festnageln oder schrauben
Ankleben
Anbinden
Festschweißen
oder mit Gummis befestigen, falls spätere Erschütterungen es losreißen könnten.


Vielleicht wird es trotzdem vorerst nach einer Weile wieder zurückrutschen. Oder Du kannst im Moment noch nicht alle Parameter verändern, die für einen dauerhaften Erfolg nötig sind.



Auch Teilerfolge zählen!



Denn Übung den Meister! Gerade bei der Arbeit mit neuen Werkzeugen. Wir alle haben z.B. Lesen und Schreiben nicht sofort gekonnt. Wir sind nach den ersten fehlschlägen wieder auf das Rad gestiegen, bis wir es konnten. Die meisten von uns fahren Auto und machen sich nicht die geringsten Gedanken mehr, wann sie kuppeln, gasgeben oder bremsen müssen. Haben sogar fast vergessen, wie beänstigend und schwer es am Anfang war. Und heute sind diese ursprünglich so  unüberwindlich riesigen Hürden nicht mal mehr Staubkörner auf unserem Weg



Unterbewusstsein wird Dich gerne unterstützen, wenn es bemerkt, dass Du seine Sinnensprache sprichst und dadurch seine Hinweise und Warnungen auch besser verstehst. 







Am Schluss der Übung noch eine Frage für Perfektionisten und etwas zum Knabbern für den normalen Verstand, der immer gerne auch ein Wörtchen mitreden will:


Ist es sinnvoller, einen Erfinder nach den 99 Ideen zu beurteilen, die nicht verwirklicht werden, oder nach der einen, die ihn berühmt und reich gemacht hat? Wieviel Fehlversuche, Abstürze und Rohrkrepierer sind nötig, um die eine ganz tolle Erfindung zu machen?

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