Sturm

 

Wie ich so

hart am Rande der Ohnmacht entlangsegle

trotzig dem Morgengrauen entgegen

zucken Geistesblitze 

neugierig über elend Tränenmeer

 

Auf der Suche 

nach einem neuen Horizont

klammere ich mich

an die Sprossen der Weisheit

entgehe knapp der tobenden Gischt

 

Kaum die Klippen

der Unzucht umschifft

gerade des Zornes Tentakeln entkommen

umnebeln Zweifel

eben mein noch stürmisch Gemüt

 

Wohin jetzt

warum nur 

und immer wieder

lockt süß Sirenensang

ins wirbelnde Verderben

 

Tausend Knoten

Netze reißen

bleischwer sinken

trügerisch Versprechen

in dunkelste Unendlichkeit

 

Find ich dort

unter der Wellenkamm Gischt

der Tiefe süß Versprechen

oder narrt auch dort

des Mammon schnöder Glanz

 

Land in Sicht

wär Wind in meinen Segeln

und würds 

mich auch wieder

nur auf die nächste Palme bringen

 

So wird das Riff

aus tausend bunten Wünschen

gewachsen

mir sicher Grund und Schutz

vor neuen Stürmen

 

Es wird 

ganz sicher bald

die nächste Kokosnuß

den schnellen Weg

auf meinen harten Schädel finden