Wie fange ich an?
Ich widme Ihr diese Zeilen! Ihr und mir, und Allen, die in unsere Liebe verstrickt sind.
Gestern habe ich Ihr schweren Herzens "die Tür gewiesen", sie zurück in ihre Wüste geschickt. Dorthin, wo sie ihre Entscheidungen trifft. Ich habe ihre Tränen weggeküsst und meine eigene innere Wüste unter den Fusssohlen gespürt. Mögen uns sämtliche Wesenheiten aller Ebenen helfen, dass unser Gang zu der gemeinsamen Quelle führt, die wir in den paar Tagen unseres Zusammenseins ahnen durften. Ich wünsch mir aus tiefstem Herzen, dass ich sie bald schon dort begrüssen darf.
Dann werden wir gemeinsam die Wüste erblühen lassen und wunderschöne Gärten anlegen. Die Luft wird erfüllt sein vom Summen der Insekten, von Vogelgezwitscher und dem Lachen all derer, die uns dort finden mögen. Unser einfaches Zelt wird jedem offen stehen, der Einlass begehrt und duftender Tee und frische Früchte werden auf ihn warten. Am Tage wird es vor glühender Hitze schützen und in der Nacht unter den blinkenden Sternen der Kälte Einhalt gebieten.
Der Stoff für dieses unser Zelt wird schon seit Anbeginn der Zeit gewoben.
In ihm sind kostbarste Fäden verwoben, die alleine so fragil sind, dass sie beim blossen Ansehen, ja schon beim daran Denken ins Nichts zerfallen würden.
Von diesen Fäden und den Knoten, die sie verbinden, möchte ich hier berichten.
Jetzt, da meine Herz schwer ist und sehnsüchig nach ihr ruft - und umso lauter, wennn sie ganz den Weg zu mir gefunden hat.
Wie ich ihn zu ihr. Denn gerade als ich diese Zeilen schreibe, kommt mir in den Sinn, dass die Wegweiser unter meinem Firmament teilweise noch in Richtungen zeigen, die höchstens zu einer Fata Morgana führen. Mich und sie.
Also mache auch ich mich auf den Weg, ihr entgegen und richte die Pfeile neu aus. damit Amor´s Pfeil unsere Herzen so trifft, dass sie zwar für alle Zeiten verbunden sind, doch jedes auch noch frei für sich schlagen kann und mag.
Nur so lebt Liebe und wir lieben das Leben.
Auch wenn uns auf dem Weg durch die Wüste lange Stunden des Umherirrens fast den letzten Mut raubten, so haben wir es doch bis hierher geschafft. Wir litten Hunger und Durst und unsere ausgedörrte Seele wagte oft nicht einmal mehr zu hoffen. Skorpione liessen ihren Stachel auf uns niederfahren und Klapperschlangen drohten.
Wir stehen hier und wissen, dass die Wüste schön sein kann. Wir sind überzeugt, dass sie noch schöner wird, wenn wir sie mit unseren bunten, hellen und dunklen Träumen bepflanzen, sie mit Tränen bewässern. Und immer öfter werden es Freudentränen sein. Denn Sie, mein Abbild der Göttin schaut mit mir voller Ehrfurcht den Nachthimmel. Ein Meer mit Myriaden von glitzernden Sternen. Ein jeder davon ist die Wohnstatt einer Verheissung; bereit, dem gepflanzten Traum sein Blinken zu schenken, auf dass er freudig tiefe Wurzeln treibe und schon bald die grünen Triebe neugierig und lebenshungrig in den Tag hinein wachsen.
durchgehalten
urgewalten
ohn erkalten
noch ein stück
etwas hecheln
kleines lächeln
zwischenschwächeln
überbrück
wurzelsehnen
seelendehnen
tränen wähnen
neues glück
Noch wandere ich viel zu oft alleine durch das finstere Tal. Immer wieder kurz kann ich sie spüren, ihre Nähe ahnen, doch schon all zu bald müssen meine Sinne sich eingestehen, dass sie nur noch ihrer so überwältigenden Erinnerung nachhängen und das ersehnte Subjekt der Begierde außer Reichweite ist.
"Geduld", sagt die Sicherheit, "mit jedem Schritt kommst Du der Vereinigung näher."
"Kopf hoch, nur so kannst Du die Zeichen früg genug erkennen," meint die Tapferkeit, "wir haben schon manches Hindernis überwunden und erlittene Blessuren sind verheilt."
"Endlich ist hier mal was los!" klatscht der Eigensinn in die Hände.
"Aber pass auf, dass Du nicht im Dunkeln...." fleht die Angst.
"Feigling, du bist schon viel länger in der Wüste unterwegs als sie." ruft dier Stolz zusammen mit dem Selbstwert. "Sie muss sich vorsehen! Sie braucht viel mehr Mut ihren Weg zu gehen als Du!"
"Kinners! Jetzt aber mal halblang hier!" stöhnt der Überblick. " Wenn wir uns streiten, kommen wir nur langsamer weiter und unser Aufmerksamkeit sinkt. Ich schlage vor:
Wandlung nimmt sich Angst und Höhenflug und erkundet mit ihnen das Terrain.
Weitsicht steigt mit Hoffnung und Wunsch auf einen Baum und bestimmt die Richtung.
Eigensinn und Humor halten Wache, dass Aufgabe und Rückzug uns nicht mehr überfallen können.
Idee und Ausdauer bändigen Frustraton und Zorn. Diese würden uns entweder aufgeben oder in die Irre führen.
Herzlichkeit sucht mit Freundlichkeit nach weiteren Weggefährten. Wir wären um den richtigen Riecher und die Ausgewogenheit sehr dankbar.
Stimmt! Rücksicht weckt bitte die Dankbarkeit.
"Und was ist mit uns?" nörgeln Leichtsinn und Neugier und Lust, "wir haben die Göttin doch schliesslich aufgerissen!"
"Unerträglich!" schnaubt die Moral.
"Jetzt halt den Schnabel" fahren ihr Gerechtigkeit und Spiritualität dazwischen." Du hast uns die Wüste eingebrockt und bist andauernd nur am Bremsen. Ausserdem bist Du die beste Freundin von Eifersucht und die hält unsere Göttin gefangen, wann und wo es nur geht"
Der Überblick seufzt.
"Alle werden jetzt gebraucht! Wenn ihr so einen Lärm macht, kann ich den unbedingten Willen nicht verstehen und der rote Faden geht auch verloren. Haltet euch bereit, jeder bekommt genau dort, wo er das Beste herausholen kann, seine Chance sich zu beweisen!
Schließlich ist es wohl unser aller dringlichstes Ziel, Sie zu finden und ihr lebenslange Freude zu sein! Deshalb Schluss jetzt mit dem Palaver und Brüderchen Schlaf herbei gerufen. Traumweben hat Nachdienst und streckt seine sensiblen Fühler aus. Dass mir keiner den Engelschor unterbricht! Wir haben jede Stärkung nötig. Deckt euch gut zu und spürt sie noch einmal, dass Traumweben uns zu ihr führen kann. Gute Nacht!"
Als alle die Augen zu haben und der gleichmässige Atem schon in den ein oder anderen Schnarcher übergeht, lächelt Erinnern, bevor es auch entschwindet. Es hieß, die wundervolle Göttin schnarche auch........................
Blickteppich
Schenk mir den Sternenglanz
aus deinen Augen
das Strahlen
von glücklichen Tagen
Reich mir vom ganz
Neues wagen
ihre Klarheit
und des Willens Härte
Auch wenn Kälte wärte
Angst die Weite ruft
Wolken Trauer tragen
Blitze in der Luft
Wärmeüberflutet
sie mein Antlitz schaun
Überrascht und unvermutet
kaum zu Blinzeln traun
Alle deine Blicke
Seelenfädens Kraft
Hand und Herzenslücke
Trauertrüb ohn Saft
Werd sie alle senken
herzenstief und froh
draus den Teppich weben
unter deinen Po
Dass du fliegen mögest
sonnenzukunftsfrei
bald zu mir zu Andern
sicher - eins zwei drei
Dann lenkt ein jeder Faden
von deinem Augenlicht
ein herzenstiefes Lächeln
in dein so zart Gesicht
So leuchtet es am Morgen
am Abend und der Nacht
verwandelt Schmerz und Sorgen
schenkt federleichte Macht
Aus der Reihe:
Eielskedeifürzwei
Die heilige Nacht kann aber auch dunkel sein. So schwarz, dass Zweifel erwachen und die Engel wie Dämonen erscheinen. Dämonen, die mich nur vom gerechten Zorn abhalten wollen. Dämonen, die mich zur Feigheit aufordern oder sie mir auch vorwerfen, um mir Drohgebärden schmackhaft zu machen. Dann wechseln Angstvisionen sich mit dem Heranpreschen des weißen Ritters ab, und Zweifel an ihrer oder meiner Liebe weichen martialischen tätowierten Harleyfahrern, die meinem und ihrem Widersacher deutlich zu verstehen geben, dass er sich besser lautlos und unwiderruflich verzieht.
Dann wird sie zur Nacht der Versuchung. Verzweiflung und Angst suchen sich einen einfachen Ausweg und verkaufen für einen Silberling alle Ideale und die Unschuld des Herzens.
Plötzlich wird die Welt schwarzweiß. Gut und Böse kämpfen. Und das kleine ängstliche Ich ist wenigstens wieder auf der guten Seite und schwenkt sein moralisches Schwert. Auch wenn es damit sein Schicksal besiegelt und sich jämmerlich hinter scheinbarer Größe versteckt. So stirbt mit der Zeit jede Selbstachtung und immer mehr harte und kalte Prinzipien lösen den gesunden Menschenverstand ab. Gnade und Muse sterben und mit ihr jede Hoffnung.
Deshalb nimmt Jesus Petrus das Schwert ab und heilt des Soldaten Ohr.
Diese Nächte sind grausam. Grausam, weil die Ohnmacht tobt und die Wüste so gnadenlos leer und einsam erscheint. Grausam, weil es fast scheint, als ob Gott uns vergessen hat. Wie wir ihn oder sie.
Grausam, weil es uns im Angesicht des Sternenhimmels noch kleiner werden lässt, schrumpfen zu mikroskopischer Wichtigkeit.
Doch gerade deshalb sind sie nötig. In ihnen entscheide ich mich. Will ich wachsen oder schrumpfen? Gehe ich blind den Weg des geringsten Widerstandes oder hellwach den der Herausforderung? Trotz Angst und Gefahr.
Was ist mir die Liebe zu Ihr wert? Richte ich meinen Blick auf die Möglichkeiten oder den Mangel? Welcher Seite schenke ich mit meiner Aufmerksamkeit die Kraft und macht sich zu verwirklichen?
Seltsam ist, dass sogar die Möglichkeit zum Bösen gut wird. Denn dadurch, dass sie nicht verleugnet wird, wird sie von einer Möglichkeit zur Gewissheit. Zur klaren Ansage, die nicht durch Bösartigkeit sondern Konsequenz überzeugt. Drohungen sind dann gar nicht mehr nötig. Denn durch den Ausgleich der Kräfte fällt die Drohkulisse in sich zusammen und die Beteiligten können zum Abwägen von Argumenten übergehen.
Wüste Gedanken werden vom Werwolfsgeheul zum Engelschor. Mein Herz fühlt wieder .
Es ängstigt sich, es schmerzt und weint aus Verzweiflung und Ohnmacht. Doch es lebt.
Es vertraut auf ihren Weg, auf meinen und es kann sich mit kindlicher Vorfreude den gemeinsamen vorstellen.
Und wenn jetzt der Schamane in mir ein Ritual verlangt, wird es nun allen Seiten gerecht und die Intuition, das Vertrauen und eine schier unermessliche Kreativität nähren verschiedenste Lösungssamen wie ein warmer Regen.
Kurz darauf blüht die Wüste. Der Bann ist endlich gebrochen. So prachtvoll und überwältigend, dass alles Zagen und Dürsten auf einen Schlag vergessen sind.
Gleissend Sonn
sticht
tropfend Zapfen
spitz
ganz Ahnung
droht sein Fall
Schon
zerknirscht
des Stiefelknechtes
müdes Stapfen
leis er bricht
ganz ohne Knall
Knechtschaft End
der Sonn
geschuldet
augenblicklich
tropft
das Rot
Frisches Blut
noch heiß
und dampfend
Lächelnd
grüßt
Geburt und Tod
Warum nur
singt etwas in mir bei fast Allem, was mir begegnet Ihren Namen!?
Wer mag ermessen, wie unendlich mich die Feige im Supermarkt, so süß, samtig lila, weich und überreif an Sie erinnert? An Ihren Duft, Ihre zarten saftigen Lippen und die Hingabe, mit der Sie sich mir schenkt.
Woher haben so viele Frauen plötzlich Ihre Anmut. Schauen mich aus Ihren Augen an.
Was schwingt so verführerisch in den Stimmen der Prachtweiber, was mich an Ihre so köstlichen Laute erinnert?
Wie machen sie es, mich mit jedem Anblick mehr nach Ihr zu sehnen?!
Wieso stockt mein Herz, wenn mich wieder einmal irgendwo etwas so an Sie erinnert, dass ich erst realisieren muss, dass es die Sehnsucht ist, die Seifenblasen en masse gen Himmel bläst und Fata Morganen wie Vogelschwärme um mich herumfliegen lässt?
Verliere ich den Verstand?
Brennt mir die unbarmherzige Wüstensonne auf ihrem einsamen Weg zum Abendhorizont die letzten Synapsen weg?
Oder sind es Fieberträume wegen der gnadenlosen Kälte der Wüstennacht, in der der dickste Schlafsack nicht einen Bruchteil der Wärme Ihrer Augen halten, geschweige denn erzeugen kann?
Wie überlebt Mann in dieser Situation?
Ob es Ihr ähnlich ergeht?
Ich denke, sobald wir uns wiederfinden und aufeinander treffen - wird es noch schlimmer!
Doch das wird Nichts sein im Vergleich zu dem Zustand, den Gefühlen, die mich in Ihren Armen, in Ihrem Duft und Geschmack, an Ihren Lippen und in Ihrem warmen Atem überwältigen!
Glück ist nur das Schild, das auf den Türen steht, die sich an Ihr und in Ihr öffnen. Sperrangelweit. Sowas von!
Sie sang.
Sang voll Inbrunst eine Arie und schmetterte ihren ganzen Zorn den Hügel hinan. Es war als ob von ihrer Brust alle Gefühle der Menschheit auf einmal auf die Welt einströmten. Sie brachen sich Bahn, stauten sich hinter den Stimmbändern, und schossen hernach mit voller Inbrunst hinein in die Welt.
Wie bunte vibrierende Fäden, gezogen von Mikroraketen schossen sie davon und liessen sich, den ersten Überschwang hinter sich gelassen, in eine weite Kurve fallen. Dort schien es, als ob sie innehielten, um sich zu entscheiden, welch Ziel anzustreben sei, nur um dann mit neuer Begeisterung, in tausend neue schillernde Fäden aufgeteilt in alle Himmelsrichtungen davon zu tanzen. Sie drehten sich in Wirbeln aller Größenordnung, flachen und steilen Steigungen, ruckelnd und zuckenld oder in Millionen Takten pulsierend und suchten sich ihr Ziel.
Es war mir, als ob jedes Molekül der Luft sich in Musik verwandle. Nicht nur, dass alles, was die Lichtfäden erreichten, von ihnen eingesponnen, sofort zu beben begann. Nein. Es schien, als ob sich alles versuchte, sich in Bewegung zu setzen, die Schwerkraft zu überwinden oder gar meterdicke Wurzeln aus felsigem Boden zu lösen - nur um den Fäden entgegen zu eilen. Blätter schienen Tango zu tanzen. Sand hüpfte zusammen mit trunkenen Mücken Ringelreihen im Lichtkranz des Mondes, Vögel stiegen kreisend hinauf zu den Sternen und kehrten in wogenden Schwärmen zurück, um sich auf blätterrauschenden eichernen Taktstöcken und buchenen Geigenbögen nieder zu lassen.
Dann erreichten die Fäden auch mich. Und mein Herz begann zu hüpfen, sich wie wild jubelnd im Kreise zu drehen und meine Beine begannen zu zucken und alles Schwere und Dunkle stob in Pirouetten aus ihnen hinaus, bei jedem Tritt Tonnen von Schwermut und fässerweise Angst.
Mir wurde leichter und leichter und ich spürte, dass die Farbe zusammen mit dem Ton in mein bisher so trostloses und graues Leben zurückgekehrt war. Wie wunderbar füllte mich wieder das Vibrieren. Wieviel Halt bot mir der Takt. In mir begannen alle Zellen gleichzeitig in ihre Arie einzustimmen und tönten in tausend unterschiedlichen Sprachen nur immer wieder ein einzig Wort: Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!
Ich weiß nicht zu sagen, ob wir uns fanden, im Tanze zusammentrafen, nachdem die letzten Töne verklangen und sie sich strahlend zu mir drehte.
Denn da endete vorerst mein Traum.
Ich erwachte mit einem Lächeln auf den Lippen und weiß seither wieder, wie es sein kann und wo ich hin möchte. Dafür danke ich ihr und verspreche, dass ich es auch dann nicht vergessen werde, wenn uns ein Wiedersehen nicht vergönnt sein sollte.
....und manchmal gibt es Tage, da hilft alles gut Zureden nichts.
Da stirbt die Hoffnung fast. Eben nur fast.
Dann fehlt sie mir so sehr.......
Der fiese
Riese saß an seiner Schüssel
und aß
den Riesenfraß
derweil des Feeleins zarte Hände
geschwände
mit Zwergenaxt der Ähren
Samenfall versucht zu mehren.
Gar lästig ists
wie frissts
das Ungetüm
so ungestüm
und murrt
und knurrt
wenn allzulange
bleibt der Nachschub furt
Gar bange
wirds der Kleinen
wenn sie mit ihren feinen
Händlein
rührt die Samen ein
und Riesenpranken
schubsen ungestüm
ohn jegliches Bedanken
Es kommt der Tag
da sinnt sie Flucht
hat alle Furcht vergessen
hat sich ein Mauseloch
gesucht
und plötzlich ohne Frag
ward Riesenrüpel
eiderdaus alleine dagesessen.
Nun sitzt sie zwar
immernoch
inmitten staubigem Gemäuer
umrundet stündlich Mäusekot
doch fühlt sich besser heuer
So ohne Seelenpein und Not
ists Leben wieder wunderbar
trotz Loch
Der Riese
jaulte schrie und tobte
erst wirklich Besserung gelobte
als dies nicht nutzt
dann schweigt verdutzt
den letzten Rest vom Mahl verputzt
fühlt in den Mauern er sich Scheisse
und geht erzürnt auf Weiterreise
Nun hat die Fee
das Schloss alleine
bäckt wieder gern
doch Brötchen kleine
denn ohne Herrn
der sie mißacht
der Haushalt wieder
Freude macht
So kommt auch balde
wies kommen muss
wer hätts gedacht
in einer schönen Mondennacht
ein Faun hörts Feelein lustig singen
will Eckernbuchenmehl ihr bringen
aus tiefstem Walde
da folgt ein märchenhafter Kuss
Seither
s´ist schwer
nicht vorzustellen
tat sich der Beiden Tag immens erhellen
die Nacht
gemeinsam gern verbracht
hörte der beiden frohen Klang
nebst Mäusequiek und Käuzchensang
Wenn Mann und Frau bedenkt, dass meine Königin sich in meinem Namen geisselt, so wird der Mensch verstehen, welch widersprüchlich Gefühl in meiner Brust sich streiten.
Stell er sich den Stolz die Freude vor, die es bedeutet, von einem Freunde so hochgeschätzt zu sein, dass er mit Absicht, um den Feind zu binden, die Sklaverei wählt. Denn sie ist gefangen, meine Liebe. Gefangen vom Räuberhauptmann, der sie aus der Gosse gezogen und auserwählt, ihm dienstbar Frau und Gefährtin zu sein.
Sicher überwog zu Anfang sein Großmut, doch bald, wie meist, wenn Menschen des Elends gewahr werden, doch schon kurz nachdem der Alltag eingefahren, rutscht die edle Seite des Ritters in den Schatten und es marodieren simpelste Gewohnheiten, von Selbstsucht und Neid eifersüchtig bewacht, gar notfalls mit Gewalt erzwungen. So sterben dann die letzten Funken des Gefühls, das anfangs hat das Paar allen Widrigkeiten zum Trotze zusammen geschweisst.
Holla, die Waldfee! Dahin ist dann jegliche Freude aneinander und jeder fühlt Verpflichtung statt Liebe. Was anfangs das köstlichste aller Freudenmahle, wird so zum scheinbar überlebensnotwendigen Fraß,so schale. Keinem schmeckt die Suppe mehr, doch Jeder zwingt den Anderen, sie im Namen der Treue und Verantwortung auszulöffeln.
So manch fehlgewürzt Gebräu vermag ein guter Koch zu neuer Frische zu verhelfen. Doch ist die Suppe erst richtig versalzen, verliebt sich meist einer der beiden Köche neu.
Da eine neue Liebe kein Wässerchen trüben kann, schmeckt die eigne Suppe wieder. Nur die des alten Beikochs, des Helden vo letzten Jahre weigert sich den Schlund gen Verdauungstrakt zu verlassen. Der weiße Schimmel des gepökelten Ritters wird zum sturen Esel, die einst so wunderschöne Prinzess mutiert zum feuerspuckenden Drachen. Wie schade doch!
Doch.
Manchmal verwandelt sich zum Leidwesen Aller der edle Prinz in einen Kerkermeister und die Nachtigal stellt das Singen traurig ein. Weshalb der Kerkermeister hocherzürnt die Futterrationen kürzt und sie nur bei Wohlgefallen ausnahmsweise etwas üppiger zum Mahle reicht.
So muss es auch meiner Königin geschehen sein. Sicher war sie am Anfang bass erstaunt, ob der herben Männlichkeit, dem Urwuchs des Mannsbildes, das sie zum Weib erkoren. Doch wieder einmal zeigte sich bald, dass unvollkommne Liebe zur Erblindung führt und eh Frau oder oft auch Mann sichs versieht, die Ehegruft zu einem zugigen und feindlichen Orte wird. Wer da wen in die Gruft zwang, ist oft von Aussen nicht mehr zu erkennen. Sicher ist jedoch, dass beide, nun zornig jämmerlicher Knappe und vormals heisser Feger, jetzt feuerspuckender Drachen der festen Überzeugung sind, dass sie selbst und nur sie die Unschuld gepachtet haben. Auf Lebenszeit für sich.
Man stelle sich den Ritt vor, so es noch zu einem Ritt kommt und sich Drache und Ritter nicht versuchen gegenseitig zu zerstören.
Der findige Leser sieht schon, welch traurig Verzückung meines Geistes Armut nutzt, um sich in dunkel schwere Gemütsverfassungen zu bringen.
Doch merke er auf:
Mein Herzblatt fügt der Fron sich nur, um meine Haut zu retten.
Noch konnt der Himmel sie nicht überzeugen, dass meines Schutzes genug ist. Mich behüten Engel und Bengel, denn Alles was mir begegnet, ob freudvoller oder gar schmerzhaft, lehrt mich die Liebe zu bewahren, auch in bedrohlichen Situationen meinem Herzen den Oberbefehl zu lassen und zu vertrauen.
So schwer das manchmal ist, es hält die Seele auf Kurs. Auch die meiner Widersacher.
Doch was wage ich, ihr Rat zu erteilen?
Gilt nicht das Gleiche für mich? Wenn ich dem Peiniger meiner Liebe deren Hand aprupt entzöge, um sie in Sicherheit zu bringen, auch gegen ihren ängstlichen Willen, wäre das wirklich Frevel?
Es wäre eine Antwort in der Sprache des Räuberhauptmannes.
Das wäre nach uralter Überzeugung die Erfüllung der Aufgabe des Mannes seiner Gefährtin gegenüber. Allerdings des Mannes, der sich seine Frau untertan macht.
Der mag ich nicht sein und kann ihn auch nicht überzeugend genug spielen. Aus solchem Material sind Räuberhauptmänner und Kerkermeister geschnitzt.
Es läuft auf die ewig auftauchende Moralfragen hinaus:
Held oder Heißsporn?
Weiser oder Feigling!?
Noch kann ich ihre Stimme hören, wenn ich des Nachts einsam den Sternenhimmel nach einer Botschaft von Ihr absuche.
Sie sagte und sagt noch immer: Es braucht Geduld! Bitte, tu jetzt nichts!
Doch oft höre ich Sie am Ende auch Tränen vergiessen.
Dann frage ich mich, wie lange ein Geduldsfaden gezogen werden darf.
Noch sagen auch die Sterne und alles was mir raunt: Geduld. In der materiellen Welt ist noch nicht die Zeit der Handlungen. Das Negative wird sich schon bald selbst auflösen.
Das ist eine angenehme Weissagung!
Neben Geduld würde mir auch mehr Vertrauen gut tun.
Nun bete ich, das ich zur rechten Zeit die Zeichen erkenne und den Mut aufbringe, das Nötige zu tun.
Denn meine Königin hat Ihren Teil für mich schon lange getan!
Bis dort schick ich Ihr Rosenduft, Schalmeien, Musenküsse und alles was mein Herz vermag, Ihr zu zu träumen.
So Gott, das Leben es will, werden wir uns bald schon glücklich sehen.
Umso erfreulicher, wenn am glücklichen Ende selbst des Räuberhauptmanns Seele geläutert ward.
Wär ich ein Priester, wär mein letztes Wort:
So sei es!
immer wenn DU
mir im morgengrauen
in den ohren klingelst
geht die sonne auf
zuerst erschreckts mich
doch sobald
den klang ich
deiner stimme höre
wächst in meinen adern
ein tango froh
spielt bandoneon
in meinem herzen
trauer brandet auf
nur kurz wills hadern
dann wärmt uns ganz leicht
ein glänzend übermorgen
und obwohl schon bald
der sorgen alltagsruf
uns wieder unterbricht
bleibt etwas von dir
klingt nach licht
bis ich dich wiederhör
schenkt geduld
mir und vergissdichnicht
Hereingeküsst
hereingeküsst
das hat schon lange
sein gemüsst
Denn ohne dein
Geküsse fein
müsst ich ganz furchtbar
traurig sein
Das war
ich allzulang schon ohne dich
so ungeküsst
wars fürchterlich
Drum knutsch und drück
mich immer weiter
du bist mein Glück
du machst mich heiter!
Mögliche Regeln zum Wahren von Freiheit und Zuneigung
Noch haben wir kein gemeinsames Zelt unter dem Wüstenhimmel.
Doch habe ich das dringende Bedürfnis, schon jetzt etwas für die glückliche Entwicklung unseres Zusammenlebens vorzusorgen.
Zeit mir darum Gedanken zu machen, habe ich angesichts der besonderen Lage mehr als genug.
So weiß ich schon, wes Geistes Kind das Wesen unserer Liebe werden soll. Nebst absolutem Vertrauen, dass jeder von uns nur das tut, was er vor sich selbst verantworten kann, darf sich jeder von uns auch noch nach Jahren sehnsüchtig nach dem Anderen verzehren. Um zu erreichen, dass unsere Liebe nie erlahmen möge, werden wir drei Regeln aufstellen, so Du damit einverstanden bist.
Zwei Regeln sind organisatorischer und zeitlicher Natur und eine Regel wird der emotionalen Hygiene dienen.
Regel 1 wird besagen, dass wir einen Wochentag festlegen, an dem wir etwas gemeinsam bisher nie Dagewesenes erleben dürfen, da an diesem Tage oder Abend nichts getan werden soll, was wir in den letzen acht Tagen zusammen gemacht haben. Acht statt sieben Tage, da wir so den gleichen Tag der letzten Woche mit einschliessen. Bestimmen dürfen wir abwechselnd. Ohne Chance auf negative Kritik für den Anderen. Punktum.
Selbst wenn es vorkommen sollte, dass einem von uns nicht gefällt, was er an diesem Abend oder Tag gemeinsam mit dem Andern unternehmen musste, garantiert der Wechsel einen Ausgleich und stetig neuen Gesprächsstoff.
Regel 2 schreibt jedem von uns einen Abend ohnen den Partner vor. So wird es automatisch zwei Abende die Woche geben, an denen jeder gezwungen ist, ein Eigenleben zu entwickeln und zu pflegen. Auch dies wird sich positiv auf möglichen Gesprächsstoff auswirken und die gemeinsamen Tage und Abende wertvoller erscheinen lassen.
Regel 3 verlangt von uns, meine Liebe, dass wir uns und dem Gegenüber jederzeit mitteilen, wenn sich etwas im Gefühl füreinander verändert. Damit sind nicht etwa die dramatischen Gefühle am Ende einer unseeligen Entwicklung gemeint, die jegliche Freude am Leben, ja sogar eine nötige Trennung erschweren, sondern die unmittelbaren Zu- und Abneigungen im Zusammenleben. Sollte es für den Partner gerade krankheitsbedingt oder emotional unvertretbar erscheinen, darf ein Tag Schonzeit gewährt werden.
Diese Regel wird uns die Achtung bewahren, die so viele Paare voreinander verlieren. Selbst richtig unangenehme Gefühle können so dem gegenseitigen und eigenen Wachstumsprozess Schwung verleihen.
Diese Regeln sind dem Wissen geschuldet, dass jeder von uns Menschen unvollkommen ist und dazu neigt, diese Unvollkommenheit vor sich und Anderen zu verstecken, statt sie anzunehmen und als Chance zu begreifen. Sie sind auch Zumutung für Freigeister, die gegenseitig angenommen von vornherein zeigen, dass wir unserer Verbindung sooooo sehr trauen, dass wir sie auch schwerere See aussetzen und bereit sind, das Boot gemeinsam heile durch den Sturm zu lenken oder ein gekentertes Boot wieder aufzurichten
Wünschenswert wären noch andere förderliche Gewohnheiten.
Eine Schöne könnte sein, dass wir jeden Monatsanfang abwechselnd einen Wunsch an den anderen aussprechen dürfen. Oder schreiben. Dieser sollte möglichst bald erfüllt werden. Damit wir uns nicht überfordern, würden wir die Größe der Wünsche nur allmählich steigern, so dass wir von Anfang an lernen können, uns auch an kleinen alltäglichen Aufmerksamkeiten zu freuen.
Ich selbst würde, wie hier schon oder noch einseitig begonnen, eine Art gemeinsames Tagebuch vorschlagen. eines, das jedem von uns immerzu zugänglich sein sollte.
Ich hoffe, dass Du diese Zeilen bald lesen kannst und harrre sehnsüchtig Deiner Erwiderung!
Ein neuer Morgen bricht an nach langer dunkler Nacht. Der Wind bläst ihren Duft vom Horizont herüber, dort wo die Sonne Millimeter für Millimeter über die Kante steigt. Und inmitten des Lichts wächst ein Punkt und kommt näher und näher. ich weiß, bald ist sie da und mit ihr ihre Freude und ihr Lachen. Ob ich es aushalte sie noch schöner zu sehen? Wie muss sie erst strahlen und bezaubernd sein, jetzt wo sie frei ist?
Dank, meine Freunde auf und unter der Erde, mit Beinen und Flügeln, Kiemen und Lungen und den dienstbaren Geistern der Zwischenwelt. Dank den Engeln, die sie auf ihrem Weg begleitet und sie beschützt. Dank Gott für die Zuversicht und Geduld, die er und sie mir verliehen haben.
Schenkt mir auch weiterhin eue Unterstützung, dass ich meiner Königin ein guter König werde!
Es ist, als ob sich nach monatelanger Trockenzeit die Schleusen öffneten.
Alles schien unrettbar verdorrt von der sengenden Hitze des Tages oder erfroren in der gnadenlosen Nacht der Wüste. Nun, da der Sturm vorüber, die Wolken sich mit Macht entladen haben, beginnt sich die Wüste zu regen.
Überall wächst und gedeiht, was ewige Zeiten geduldig in der Erde auf diesen Moment wartete. Nun spriesst es und schiesst überall ans Licht und wer nicht weiß, dass darunter Wüstenboden liegt, würde es bei der Blütempracht und dem überschießenden Leben nie vermuten.
Sie tun auch recht daran, die Wüstenpflanzen. Sie wachsen mit der Sonne um die Wette, um die Chance zu wahren, ihre Samen reifen zu lassen, bevor diese sie unbarmherzig mit ihren Strahlen verbrennt. Nur so hat ihre Art hier Überlebenschancen.
Seh ich die meisten Liebesbeziehungen um mich herum, scheinen sie mir an genau dem Punkt stehen zu bleiben. Jeder zieht sich vor der drohenden Zerstörung oder dem Vertrocknen der Gefühle unter seine dünne Kruste zurück.
Das, meine Königin wird uns nicht passieren!
Denn sieh, ich habe einen Brunnen gebohrt in deiner Abwesenheit. Palmen spenden schon etwas Schatten und der kleine See in der Mitte lockt allerhand großes und kleines Getier, das mit seinem Dung den Boden für uns nährt.
Plätze für weitere Oasen zu finden, mit denen wir Leben in dieser bislang so unwirtlichen Welt bringen können. Wie schön, endlich zu zweit die nächsten Schritte in unser Paradies zu planen und es gemeinsam an zu packen. Mögen alle Dschinns auf unserer Seite stehen.
Mit ihr kam so einiges Fußvolk, das es sich in unserer Oase gemütlich machte. Sie hatte sie unterwegs aufgesammelt oder sie waren ihr unaufgefordert gefolgt, als sie den Räuberhauptmann verliess. Die meisten von ihnen kannte ich schon aus meinem früherem Leben am Hofe so mancher Könige. Es schien mir früher selbst so, als ob sie mir auf seltsame Art und Weise folgten, wo immer ich mich hin bewegte. Manche unter ihnen erfreuten mein Herz durch ihr Erscheinen, denn ich hatte schon Schönes mit ihnen erlebt. Die Freude, die so gerne mit ihrer Schwester Begeisterung im Kreis tanzte, jauchzte und jeden bei der Hand nahm, der sich in ihre Nähe traute. Der Mut mit seinem grimmigen Gesicht und dem großen Herz. Anmut, die Schwebende, die alles so leicht erscheinen ließ, das sich von ihr berühren ließ. Wille, der Geselle, dessen Weg immer unabdingbar vorwärts zeigte. Zärtlichkeit, mit den Fingerspitzen, die überall, wo sie jemanden berührte, kleine Schauer erzeugte und Liebe, die inmitten von Kindern saß und mit ihnen sang und lustige Geschichten erzählte.
Hunger und Durst waren auch mitgekommen.
Die Wüste hatte sie wachsen lassen. Zorn und Verzweiflung hatten sich hinter den Palmen am See versteckt und schauten verstohlen zu den Anderen herüber. Auf der anderen Seite hinter dem Felsen sassen Hinterlist und Neid und warteten, dass Zorn und Verzweiflung endlich mal vorpreschen würden, damit sie endlich auch einmal wieder zum Zug kämen. Hinter ihnen kauerte Schmerz und wimmerte. Kleinmut sass zusammengesunken daneben und blickte ängstlich auf Hochmut, der ärgerlich die ganze Szene im Blick behielt.
Auch Geschäftigkeit war vor Ort und versuchte, die ganze Horde irgendwie auf Trab zu halten, dass Albernheit und Ausschweifung nicht überhand nahmen oder gar Zorn und Eifersucht die Kontrolle übernahmen.
Alle waren sie da. ein jedes Gefühl mit seinen Hoffnungen und Ängsten. Und alle sollten Platz finden an unserem funkenstiebenden Feuer unter dem sternenübersääten Wüstenhimmel.
Wir sahen uns tief in die Augen und wussten, dass wir ihnen Allen ein Zuhause geben mussten, um auch in alle Ewigkeit so glücklich zu bleiben.
Doch der tiefe Glanz, in den wir eintauchten, die Wärme und Zärtlichkeit, die wir empfanden, gab uns Zuversicht und versprach uns die Kraft, uns immer wieder auf den Weg zu machen, nach neuen lebendigen Lösungen in unserer Natur zu suchen. Nicht alles sollt in unseren Wüsten blühen, nicht immer, doch immer wieder von Neuem.
Und so betteten wir uns zu unserer ersten heiligen Nacht und vergassen all die Mühsal, die uns der Weg zueinander gekostet hatte im unendlichen und ach so köstlichen
Glück unserer ersten Vereinigung in Freiheit.