Unseelige Wiederho(h)lungen

 


 

Wo heimatlicher Tannenduft unter sternenklarer Nacht einst engelsgleiche Ruhe versprach, Glockenklang des Nachts zur Andacht rief, wo frischer Schnee sich in eiseskalter Luft wie Silberstaub über Schmutz und Kümmernisse legte, leuchteten Kinderaugen golden im flackernden Kerzenschein.
Heute jagt der Glockenklang aus Lautsprechern uns ab Ende September durch überquellende Regalfronten. Tannenduft aus der Retorte lotst uns von goldenen Supersonderzugreifangeboten zu plastikengelgleich angepriesenen Nullprozentfallen. Sternenklar ist nur, dass der Reibach den Herren im Zwirn zu einigen Tagen nachweihnachtlicher Ruhe verhilft.
Wir Stars unter den (Profi)Tieren merken das natürlich ( Vorsicht Natur! ) erst, wenn uns wie ihnen, ob vor oder hinter den Regalen der zweite (Schsc)H(m)erzinfarkt ereilt und so schon fast zur letzten Ruhe gemahnt.
Heimatsack nochmal! Manchmal höre ich im Wald schon das elende Weihnachtgedudel, wenn mir der Tannenduft in die Nase steigt. Dann ist mir sowas von zum Kotzen und ich bin froh, dass ich nicht das erbarmungswürdige Jesuskind bin. Wir betreiben teuflische Pädophilie und merken es nicht einmal. Ist doch wahr, ey!