Trollig rollig

 

 

Als Draco, der Mikrotroll an der Fussbehaarung von seiner Breit- und Merkwürden Nepomuk des Allerletzten hochkraxelte, gingen ihm die Worte vom berühmt, berüchtigten Malefiz Würgreiz nicht aus dem Sinn: 

¨Traue nie einer Braut! Denn schneller als das Jawort ausgesprochen, braut sich das Unheil der Ehe zusammen. Denn Braut kommt von Brauen und Ehe ist die beängstigende Vorstufe von Wehe. Das Einzige, was uns Männern dann noch helfen kann, ist der reichliche Genuss des versöhnlichen Likörs aus vergorenen Marulafrüchten mit einer kräftigen Prise Niessmitlust. So erträgt der Männerstolz selbst die kratzbüstigsten Launen, Waden- und Mösenstoppeln der angetrauten Angegrauten, wobei hiermit nicht etwa deren Haarfarbe gemeint ist. Trolle aller Landstriche, vereinigt Euch! Wagt das Unwägbare!¨

So hatte sich Draco auf den Weg gemacht. 

Er wusste zweierlei: Seine Fru, die Isebille, vollerotisch auch noch mit Brille, liebte Handtaschen über Alles. Und sie hatte schon sehr viele! Nicht umsonst musste Draco jedes Jahr den Abau vergrössern. Die einzige, die ihr in ihrer Sammlung noch fehlte, war die eine Feine aus Seewolfleder. Diese würde ihm eine ganze Woche glücklicher Nächte bescheren. Das Zweite, was er herausgefunden hatte war, dass der wabbelige Menschberg Nepomuk sich jeden Sonntag nach der Messe einen frischgebrühten, allerfeinst gewürzten Steinbeisser munden liess und danach gleich am Tisch ein Nickerchen hielt. Das war des mutigen Trollen Chance!

Schaffte er es, oben anzukommen, bevor seine heilige Schnarchnase beliebte, das unbotmäßige Röcheln und Sägen zu beenden, um sich hernach auf dem Abtritt seinem stinkenden, unheiligen Stuhl zu widmen, konnte Draco die Beute zu Nervia Nadelspitz bringen. Diese könnte die erbeutete Haut zuerst gerben, dann beizen und danach zur so sehnsüchtig ersehnten Handtasche nähen, die seiner Frau die so selten gehörten Entzückensschreie entlocken würden, die auch ihn den siebten Trollhimmel brächten.

So ertrug Draco tapfer die widerlichen Ausdünstungen des Menschen und zog sich Haar für Haar durchs wuchernde Gestrüpp. Machen die Frauen uns Männer nicht gerade durch ihre Malesten und die Macht der erotischen Zurückhaltung erst zu Helden? Denn einmal ehrlich: Welcher Mann würde sich sonst derlei Herausforderungen stellen? 

Und sind auf Dauer die Wirkungen selbst des allerbesten Likörs wirklich befriedigend?